„G’day mate! Servus Kumpel!“ – so begrüßen sich nicht nur Australier untereinander, die sich kennen, sondern auch frisch in die Kneipe einschneiende Gäste oder Kundschaft im Supermarkt. Die Leute in „Down Under“ sind für ihre offene, unkomplizierte und freundliche Art bekannt – obwohl der Kontinent 1788, als er vom Englischern Seefahrer Captain Cook entdeckt wurde, zuerst nur eine Sträflingskolonie war, in die Häftlinge aus den überfüllten englischen Gefängnissen gebracht wurden.
Heute hat sich Australien vom englischen Mutterland weitgehend abgenabelt. Die Menschen sind aufgeschlossen, gastfreundlich und hilfsbereit. Als Staatsform gilt weiterhin die konstitutionelle Monarchie mit der Englischen Königin als offizielles Staatsoberhaupt, man hat jedoch eine eigene Verfassung und eine demokratisch gewählte Regierung; Regierungssitz ist die Hauptstadt Canberra. 20 Millionen Einwohner verteilen sich auf 7,68 Millionen Quadratkilometer (zum Vergleich Deutschland: 85 Mio Einwohner auf 420.000 Quadratkilometer). Australien ist nicht nur ein eigener Kontinent, sondern auch das sechstgrößte Land der Erde.. Der grösste Teil der Bevölkerung lebt in den Grosstädten Melbourne, Sydney, Adelaide, Brisbane, Perth oder in kleineren Orten in der Nähe der Küste, während weite Teile im Land („Outback“)unbewohnt sind.
Australien ist in acht Regierungsbezirke aufgeteilt: Neu Süd Wales, Victoria, Queensland, Südaustralien, Westaustralien, Tasmanien, Northern Territory und Australian Capital Territory (Canberra).
In den dicht besiedelten Gebieten gibt es Tankstellen und Geschäfte ähnlich wie bei uns. Im Outback allerdings sind die Entfernungen zwischen den als „Allgemeine Versorgungsstation“ fungierenden Tankstellen teilweise extrem – 250 km von Tanke zu Tanke sind keine Seltenheit, mehr als 1000 km misst die weiteste Strecke von Laden zu Laden auf der Canning Stock Route; Benzin und Wasser sind dort das Wichtigste!
Die Hauptverbindungsstrassen sind grundsätzlich geteert und gut ausgebaut. Eine klassische „Buschpiste“ nennt man eine Naturstrasse, sie ist aus fester roter Erde, kann jedoch auch in sehr schlechten Zustand sein, besonders nach Regenfällen. Über eine Hotline kann man sich Auskunft über den Zustand der Strecken, die man fahren möchte, geben lassen.
Australien ist immer noch ein raues Land, das dem Reisenden nur wenig Fehler verzeiht! Es ist heutzutage kein Problem, im Outback einen tödlichen Fehler zu begehen: Zu wenig Wasser mitzunehmen, zu wenig Sprit, kein Werkzeug – sich und sein Fahrzeug also selbst zu überschätzen. Australien ist kein Land für Egotrips, jede Nachlässigkeit, jedes leichtsinnige Handeln wird bestraft. Reisen in entlegene Regionen müssen sorgfältig geplant werden und dürfen nur mit bester Ausrüstung gestartet werden. Bei vielen Strecken wird empfohlen, sich bei Behörden ab- und wieder anzumelden, Notsender dabei zu haben oder sogar ein Satellitentelefon, weil normaler Mobilfunk nur in besiedelten Gegenden funktioniert.
Die goldene Regel im Outback lautet: „Never leave your Vehicle“ (Verlasse niemals dein Fahrzeug)! Will heißen: Im Falle einer Panne soll man sich nicht zu weit vom Fahrzeug entfernen, denn wenn eine Suchmannschaft aufbricht, findet diese zuerst das Fahrzeug. Wichtig ist immer genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das Ozonloch baumelt direkt über dem 5. Kontinent, daher ist die UV Sonneneinstrahlung besonders gefährlich. Man sollte sich immer bedeckt halten und sich mit Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen.
Die australischen Ureinwohner, die Aborigines, besitzen heutzutage (wieder) grosse Landstriche und bewohnen diese auch teilweise. Viele dieser Gebiete („Communities“) darf man nur mit einer speziellen Genehmigung besuchen oder durchfahren. Aborigines nennt man die ursprünglichen Bewohner Australiens, sie zogen schon vor 40.000 Jahren in Nomadenform durch das weite Land. Nach der Ankunft der Weißen im Jahre 1788 waren sie schon bald nahezu ausgerottet. Heute leben sie mehr oder weniger schlecht als recht in der vom weißen Mann ausgerufenen „Zivilisation“ oder haben sich in Reservate zurückgezogen (bzw. wurden dort hin gedrängt!): Aborigines leben in ihrem Heimatland mehr assimiliert als integriert, wenngleich sie offiziell (also auf dem Papier) als die „Traditionellen Eigentümer des Landes“ anerkannt sind. Nur wenige der letzten echten Aborigines leben noch ihre jahrtausende alte Steinzeitkultur, die innerhalb von 200 Jahren in das 21. Jahrhundert katapultiert wurde.